„Schwarz von der Arbeit des Fliegens“. Eine ökokritische Analyse von Sarah Kirschs Naturlyrik
Summary
Ökokritische Literaturwissenschaft, die sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur auseinandersetzt, erstreckt ihre analytische Reichweite oft unzureichend zur politischen Ebene. Die radikale Verwirklichung der Klimakrisen erfordert jedoch literaturwissenschaftliche Studien, die sich dieser Entwicklungen entsprechend stellen können. Die Poesie von Sarah Kirsch bietet aufschlussreiche Ansätze, dieses ökokritische Potenzial zu eröffnen. So problematisiert der Gedichtband „Landaufenthalt“ (1967) die Beziehung zwischen dem Sozialpolitischen und dem Ökologischen auf poetische Weise. Die Erforschung dieser Naturlyrik kann die Möglichkeit einer Erweiterung dieses Verständnisses bieten. In Studien zu Kirschs Naturlyrik wird jedoch ungenügend betrachtet, wie sich ihr Verständnis der Natur zu dem politischen Kontext verhält und was die Bedeutung eines solchen Verhältnisses für die Mensch-Natur-Beziehung ist. Genau dieser Aspekt einer ökologischen Auseinandersetzung mit der Poesie Kirschs ist im Kontext der heutigen Klimakrise allerdings von größter Bedeutung. Diese Bachelorarbeit fragt sich deshalb: Wie verhält sich das Naturbild zu der sozialen und politischen Dimension in Sarah Kirschs „Landaufenthalt“ (1967) und was ist die ökokritische Relevanz dieser Beziehung?