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dc.rights.licenseCC-BY-NC-ND
dc.contributor.advisorMariacher, B. G.
dc.contributor.authorBaas, W.
dc.date.accessioned2020-03-18T19:00:41Z
dc.date.available2020-03-18T19:00:41Z
dc.date.issued2020
dc.identifier.urihttps://studenttheses.uu.nl/handle/20.500.12932/35452
dc.description.abstractDie vorliegende Bachelorarbeit untersucht die politischen Implikationen von Peter Handkes sogenannten Serbientexten und befasst sich vor allem mit der Rolle von Unklarheitsstellen innerhalb dieser Texte. Aufgrund früherer Essays wie „Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms“ und „Die Geborgenheit unter der Schädeldecke“ ist Peter Handke oft als einen unpolitischen Autor bewertet worden, was auch aus der Verteidigung des Nobelpreiskomitees, das sich Oktober 2019 für Handke entschieden hat, klar wurde. Handkes Poetologie kennzeichnet sich durch einen Willen aus der Beschreibung sehr persönlicher Eindrücke, die Welt in Griff zu kommen und um zwischen Individuum und Gesellschaft ein „drittes“ Land neben den Fakten und einfachen Bildern darzustellen. In den sogenannten Serbientexten führt diese Auffassung, analog zu Thomas Manns „Betrachtungen eines Unpolitischen“, zu einer „Politisierung des Unpolitischen“, weil Handke diese in erster Instanz poetologische Auffassung direkt in der Gegenwartspolitik der Jugoslawienkriege einschreibt. Hier entfaltet sich das Problem von Handkes literarischem Projekt bezüglich Serbien: der unwissende und leicht beeinflussbare Erzähler „Peter Handke“ schafft mit seiner Suche nach der „Wahrheit“ eine solche Unklarheit, dass er als Erzählperson sich in die Tragödie des (Propaganda-)Kriegs hineinschreibt. Die „Wahrheit“ wird nicht gefunden, sondern nur ein Alptraum, wobei der Erzähler „Peter Handke“ sich als Don Quijote gegen die Windmühle des Westens richtet. Vor allem wegen seinem provokanten öffentlichen Auftreten schreibt er sich nicht nur literarisch in den Krieg ein, sondern wird er als öffentliche Person auch Teil eines Diskurses, der Rechts- und Linksextremen, Anhängern von Verschwörungstheorien und Populisten angehört. Das Ketzerbriefe-Interview aus dem Jahr 2011 macht auf peinliche Weise deutlich, wie Handke den Minderwertigkeitskomplex der politisch ‚Nicht-Gehörten‘ teilt. Handkes literarischer Projekt vom Hervorheben von Widersprüchen mündet damit in einem polarisierten Festhalten der eigenen Wahrheit.
dc.description.sponsorshipUtrecht University
dc.format.extent496159
dc.format.mimetypeapplication/pdf
dc.language.isode
dc.titleTourist im Unklaren. Peter Handkes Serbientexte und Literatur als Unpolitisches
dc.type.contentBachelor Thesis
dc.rights.accessrightsOpen Access
dc.subject.keywordsPeter Handke, Poetologie, Serbien, Jugoslawien, Unpolitisches, Politik
dc.subject.courseuuDuitse taal en cultuur


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