Die Instrumentalisierung des homileïschen Diskurses von Mitarbeitern des Studiepunt Geesteswetenschappen der Universität Utrecht
Summary
Um ihre Mitarbeiter auf die zunehmende Internationalisierung im Hochschulbereich vorzubereiten, hat die Universität Utrecht das Intercultural Competence for Utrecht University-Projekt (ICUU) gestartet. Es ist das Ziel des Projektes, die interkulturellen Kompetenzen von Studierenden, Dozenten und vom unterstützenden Personal durch Trainings zu entwickeln. Für diese Trainings wurden Videoaufnahmen von der Interaktion zwischen unterstützende Personal und Studierenden gemacht. Diese Behördenkommunikation wird durch institutionelle Zwecke gekennzeichnet. Um in interkulturellen Interaktionen kulturelle Unterschiede zu überbrücken, können Agenten den homileïschen Diskurs instrumentalisieren. Homileïscher Diskurs ist der Diskurs, der in institutioneller Kommunikation stattfindet, jedoch nichts mit den institutionellen Zwecken zu tun hat, sowie Lachen und Small Talk. Diese Arbeit rekonstruiert die institutionelle Interaktion zwischen Studierenden der Universität Utrecht und Mitarbeitern des Studiepunt, um zu analysieren, wie der homileïsche Diskurs instrumentalisiert werden kann. Drei unterschiedliche Weisen wurden konstatiert: der homileïsche Diskurs kann instrumentalisiert werden, um ein besseres Verhältnis aufzubauen, sodass die institutionellen Zwecke effektiver erreicht werden können, der homileïsche Diskurs kann die Funktion von bestimmten Schritten im institutionellen Prozess übernehmen und der homileïsche Diskurs kann das Erreichen zukünftiger institutioneller Zwecke erleichtern, indem er am Ende der Interaktion das Verhältnis verbessert. Ein Vergleich zwischen lokalen und internationalen Interaktionen ergibt, dass die Mitarbeiter bei internationalen Interaktionen alle drei Weisen von Instrumentalisierung benutzen, bei lokalen Interaktionen jedoch nur die letzten zwei. Der beschränkte Umfang des Korpus macht es aber nur teilweise möglich, zu generalisieren.