Abenteuer verfremdender Sprache. Über die Möglichkeiten des Übersetzens bei Tawadas sprachlich und interlingual fundierten Wortspielen.
Summary
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Übersetzung von Wortspielen. Ziel war es, sprachlich fundierte und interlinguale Wortspiele in Übersetzung zu untersuchen sowie weitere Werke Tawadas in den niederländischen Sprachraum zu introduzieren. Dazu wurden den Werken Abenteuer der deutschen Grammatik und ‘Bioskoop der Nacht’ von Yoko Tawada und zwei neu formulierte Übersetzungen wie auch die schon bestehende Übersetzung ‘Bioscoop van de nacht‘ von Bettina Brandt und Désirée Schyns verwendet. Die folgenden Forschungsfragen sowie Unterfragen dienten dabei als Grundlage:
Wie funktioniert das Wortspiel in literarischen Texten und wie funktioniert ein Wortspiel, das interlingual oder sprachlich fundiert ist? Was sind mögliche Übersetzungsstrategien? Sind diese Strategien in der Arbeit von Yoko Tawada verwendbar und wenn ja, sind sie verwendbar mit Berücksichtigung auf ihre eigenen poetikalen Auffassungen? Welche möglichen Einflüsse haben diese Strategien auf den Stil des Textes?
Die Theorie dieser Wortspiele wurde in Anlehnung an Dirk Delabastitas und Tace Hedricks Ideen aufgestellt. Delabastitas Übersetzungsstrategien wurden in dieser Arbeit benutzt und bei der Übersetzung Tawadas Werke getestet. Die Arbeitsweise der übersetzungsrelevanten Textanalyse ist von Christiane Nord beeinflusst worden, jedoch reicht Nords Analyse für diese Arbeit nicht aus. In der Analyse werden Tawadas Auffassungen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Daraus entstammt die Strategie, dass eine exotisierende Strategie angewandt werden sollte.
So konnte gefolgert werden, dass jedes Wortspiel anders funktioniert. Die sprachlich fundierten Wortspiele scheinen, mehr als die interlingualen Wortspiele, von der Ausgangssprache abhängig zu sein und sind daher schwierig für den Übersetzer zu handhaben. Obwohl Delabastitas Kategorien nicht zureichend waren, haben sich seine Strategien als praktisch erwiesen. Auch war es meist möglich, Tawadas Ideen beim Übersetzen zu respektieren. Der Vergleich ergab, dass die Strategien breit einsatzfähig sind und nicht per se den Stil des Textes beeinflussen.