Die Interpretation des generischen Maskulinums. Ein Vergleich zwischen dem Deutschen und Niederländischen
Summary
Diese Bachelorarbeit untersucht, anhand eines Experiments, ob das generische Maskulinum im Deutschen und Niederländischen in Personenbezeichnungen tatsächlich generisch interpretiert wird und versucht die Unterschiede zwischen den Sprachen zu erklären.
Bei der Interpretation sind zwei Faktoren untersucht worden: die Form und die Bedeutung (das Stereotyp) der Personenbezeichnungen. Die Ergebnisse zeigen, dass im Deutschen die Wortform die größte Einfluss auf die Interpretation hat: das generische Maskulinum wurde sehr oft als semantisch [männlich] interpretiert. Die Bedeutung hat nur einen kleinen Einfluss, wodurch das generische Maskulinum nicht immer als semantisch [männlich] interpretiert wurde. Im Niederländischen hat sowohl die Form als die Bedeutung nur Einfluss auf die Interpretation bei einer männlichen Bedeutung: damit wird das generische Maskulinum nur bei einem männlichen Stereotyp semantisch [männlich] interpretiert. Das generische Maskulinum existiert also, aber wird im Deutschen sehr oft und im Niederländischen manchmal nicht generisch interpretiert. Diese Unterschiede könnten anhand der unterschiedlichen Artikelsysteme der Sprachen erklärt werden.
Die Ergebnisse des Experiments führen zu der Frage, ob das generische Maskulinum, zumindest durch die Behörde, vermieden werden sollte für die Geschlechtergerechtigkeit.