Die Anwendung der Zielsprache im Literaturunterricht des Deutschen und des Englischen in den Niederlanden im Vergleich
Summary
Die vorliegende Magisterarbeit beschäftigt sich mit den Einstellungen und den didaktisch-methodologischen Ansätzen der Lehrkräfte des Deutschen und des Englischen hinsichtlich des Literaturunterrichts im Curriculum der Fremdsprache und der Anwendung der Zielsprache im Literaturunterricht. Das Ziel dieser Arbeit ist es, anhand einer Vergleichsanalyse herauszufinden,
wie sich die Einstellungen und die didaktisch-methodologischen Ansätze der untersuchten Lehrkräfte hinsichtlich sowohl des Literaturunterrichts als auch des Literaturunterrichts in der Zielsprache unterscheiden und was sich dabei empfiehlt? Um diese Frage zu beantworten, ist eine qualitative Analyse von Interviews mit den Lehrer*innen und eine quantitative Analyse von Fragebögen durchgeführt worden. Dabei wurde das Prinzip der ‚mehrfachen Vorgehensweise‘ nach Bloemert (2019b) einbezogen und die Analyseergebnisse wurden kritisch evaluiert. Diese bestätigen, dass im Englischen die Literatur in das Curriculum der Fremdsprache eingebaut ist und als Grundlage zum Spracherwerb dient. Es wird hier viel von Beginn an gelesen und die Literatur wird vielfältig zur Übung der Sprachfertigkeiten und zur Entwicklung der literarischen Kompetenzen eingesetzt. Demgegenüber erweist sich im Deutschen eine deutliche Trennung der Literatur vom Spracherwerb. Außerdem wird im Deutschen im Gegensatz zum Englischen viel weniger gelesen. Man beginnt später (oft erst in der Oberstufe) deutsche Bücher zu lesen und man macht dadurch im Allgemeinen viel weniger ,Lesekilometer‘. Daher könnte man für den DaF-Unterricht hinsichtlich der Literatur und der Zielsprache im Literaturunterricht einige Empfehlungen formulieren. Erstens sollte man die
Ziele und die Vorgehensweisen des Literaturunterrichts, dahin gehend anpassen, dass der Fremdsprachenerwerb berücksichtigt wird, und dementsprechend die PTAs ändern. Zweitens, soll man die Weiterbildung der Lehrer*innen, den Austausch zwischen Ihnen und die Zusammenarbeit der Fachgruppen fördern. Drittens, das Lesen bei den Lernenden fördern und schließlich die Zielsprache konsequent einsetzen.